Wofür steht ADHS?


Die Buchstaben ADHS stehen für das Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätssyndrom, das auch als Hyperkinetische Störung (HKS) oder Aufmerkskeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung bezeichnet wird. ADHS gibt es in sehr unterschiedlichen Ausprägungen: Manche Menschen sind leicht betroffen und kommen mit ihrer Veranlagung mehr oder weniger gut zurecht. Andere Menschen sind stark beeinträchtigt, leiden erheblich und benötigen Hilfen. Bei betroffenen Kindern kann sich dies in Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und/oder Impulsivität zeigen.

ADHS ist nicht ADHS


ADHS tritt in unterschiedlichen Ausprägungen auf. Das amerikanische diagnostische und statistische Manual psychischer Störungen (DSM-5) beschreibt drei Typen:
- der vorwiegend hyperaktiv-impulsive Typ
- der vorwiegend unaufmerksamer Typ
- der kombinierter Typ ( gemischtes Erscheinungsbild)

Kinder, die vorwiegend unaufmerksam sind, zeigen für gewöhnlich nicht die für Hyperaktivität typische motorische Unruhe. AD(H)S ohne Hyperaktivität ("Hypoaktivität", "Träumervariante") wird meist erst in der Schule zum Problem, wenn betroffene Kinder durch zunehmende Konzentrationsprobleme auffallen. Sie scheinen sich nur schlecht etwas merken zu können, lesen, schreiben und rechnen langsam und wirken oft geistesabwesend.


Auffälligkeiten


Diese Verhaltensweisen sind Anzeichen für Hyperaktivität und eine gesteigerte Impulsivität:

Das Kind
- ist ständig in Bewegung und wirkt dabei "wie getrieben"
- kann sich nur mit Mühe auf einem Stuhl halten, rutscht darauf herum oder fällt damit um
- zappelt häufig mit Händen und Füßen
- läuft und klettert in unpassenden Situationen herum
- kann sich selten ruhig mit einer Sache beschäftigen
- redet häufig wie aufgezogen
- unterbricht andere oft beim Sprechen und/oder stört auf andere Weise
- ist auffallend ungeduldig
- handelt häufig ohne nachzudenken
-
Kinder mit AD(H)S können auffallend unkonzentriert sein. Typische Verhaltensweisen für Unaufmerksamkeit sind:

Das Kind
- achtet nicht auf Einzelheiten oder macht viele Flüchtigkeitsfehler
- schafft es oft nicht, bei Aufgaben und Spielen bei der Sache zu bleiben
- scheint häufig nicht zuzuhören, wenn andere mit ihm sprechen
- hat Schwierigkeiten, Aufträge zu Ende zu bringen
- hat Probleme beim Organisieren von Aufgaben
- beschäftigt sich ungern mit Dingen, bei denen längere geistige Anstrengung erforderlich ist
- verliert und vergisst oft Dinge
- kann schlecht Ordnung halten
- lässt sich leicht ablenken

Darüber hinaus müssen für die Diagnose "ADHS mit oder ohne Hyperaktivität" folgende Bedingungen erfüllt sein:

- Das Verhalten tritt seit mindestens einem halben Jahr auf.
- Das Kind zeigt/e die Auffälligkeiten bereits im Vorschulalter.
- Die Auffälligkeiten treten in verschiedenen Lebensbereichen auf (Familie, Freizeit, Schule).
- Das Kind hat Schwierigkeiten im sozialen und schulischen Bereich.
- Die Auffälligkeiten können nicht durch eine andere Störung bzw. Krankheit besser erklärt werden.

Diagnose


Eine AD(H)S-Diagnose ist immer eine Ausschlussdiagnose. Der Ausschluss anderer Ursachen sowie die Summe von vielen Einzelbeobachtungen über einen längeren Zeitraum erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass AD(H)S vorliegt. AD(H)S lässt sich nicht durch eine Blutuntersuchung, ein EEG oder einen anderen medizinischen bzw. psychologischen Test nachweisen. 

 

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Noch Fragen?

Bei allen Fragen, die sich zum Thema ADHS ergeben, dürfen Sie sich gerne jederzeit an die Arbeitsstelle Kooperation (ASKO) wenden.